Excerpt from Impakt (floating), 2018, 4min

Impakt
sculpture, video, sound project
Berlin, 2018

Kiessling‘s Impakt sculptures freeze the moment of an impact. Its the attempt to solidify the ephemeral event of two bodies colliding, the resulting physical state of emergency and the barely comprehensible, short period of time in which enormous forces unfold. The deformed aluminium and steel plates – a remaining negative form of force energy – bear witness to the impact of the 1 ton ‚meteoroid‘ the artist molded from steel infested concrete and dropped from a 12 meter crane.

Impakt series, permanent position in the foyer of Estrel Congress Center, ECC auditorium, curated by Sigrid Streletzki. Fotos: Fabian Brennecke. Also depicted: Tomas Saraceno, Cajsa von Zeipel, Jeppe Hein

Impakt2, installation views, Kunstverein Regensburg 2018

Impakt, 2018

Die jüngste Werkserie von Felix Kiessling ist einem Moment gewidmet, der nicht weniger als den Ursprung allen Lebens auf der Erde bedeutet haben könnte: dem Impakt, dem Einschlag eines Meteoroids. Aktuell wird untersucht, inwiefern chemische Elemente und Verbindungen, die auf diesem Wege aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eingetreten sind, für die Entstehung von Leben verantwortlich waren. Die Überreste der Meteoroiden und die durch sie verursachten Impaktkrater gehören zu den wichtigsten Quellen für die Wissenschaft hinsichtlich der Entstehung unseres Planeten und des Universums.

Mit Impakt richtet Felix Kiessling den Fokus auf den Moment des Einschlags und den Versuch, das flüchtige Ereignis greifbar zu machen: die Kollision zweier Körper, den damit einhergehenden physikalischen Ausnahmezustand sowie die kaum zu fassende, kurze Zeitspanne, in der sich enorme Kräfte entfalten. In der Ausstellung zeugen mehrere verformte Aluminiumplatten vom Aufprall eines bis zu einer Tonne schweren, vom Künstler gefertigten ‚Meteoroids‘. Die verbliebene Negativform des Einschlags kann im Sinne der modernen Skulptur von allen Seiten betrachtet werden. Frei im Raum installiert wirken die Objekte als hätte Kiessling existierende Impaktkrater und damit die Erdoberfläche im Moment des Einschlags abgegossen. Das flüchtige Ereignis hat der Künstler zudem mit Hochgeschwindigkeitskamera und Mirkofon aufgenommen. Während der Betrachter also durch den abgedunkelten Ausstellungsraum und in die Reflexionen der Aluminiumobjekte schreitet, bekommt er nicht nur eine Ahnung der kosmischen Zusammenhänge, sondern bleibt durch Film und Sound fortwährend im Moment des Aufpralls gefangen.

Felix Kiessling, der am Institut für Raumexperimente in Berlin bei Olafur Eliasson studiert hat, bewegt sich mit seiner jüngsten Werkserie erneut dort, wo er sich am wohlsten fühlt: auf dem schmalen Grat zwischen Kunst, Poesie, Wissenschaft und Technologie. In seinen Arbeiten setzt er sich frei und beinahe spielerisch mit abstrakten physikalischen Größen und naturwissenschaftlichen Phänomenen auseinander. Der Künstler durchbohrte die Erdoberfläche mit Vektoren, sandte eine Kugel aus Wolfram durch einen aktiven Vulkanschlund etwa 5000 km hinab Richtung Erdkern, mikroskopierte die Endpunkte der Erde und schuf Planeten. Wie auch bei Impakt war das Sichtbarmachen dabei immer wieder zentraler Beweggrund und Impuls für Kiesslings künstlerische Untersuchungen.

Lydia Korndörfer

Impakt 5,4,3, installation view, Kunstverein Regensburg 2018

Impakt 7, installation view, Kunstverein Regensburg 2018

Thank you: Anna Deilmann, Stadt Regensburg, Marietta Auras, Dominik Wojcik, Winnie Ricarda Bistram,Marta Lewandowska, Thorsten Knaak & Skulpturengiesserei Knaak, Moritz Osthues, Mani Sharma, Jasper Joithe, Alexander Levy, Lydia Ahrens, Jan Bünnig, Martin Graciun, Ekaterina Burlyga, Julian Spaan und Natalie Martin und VSB - Vereinigte Sandbläsereien Berlin.
Video Credits
Production: Marietta Auras
CoProduction: Dominik Wojcik, Marta Lewandowska,
DoP: Cedric Retzmann
Camera: Christian Klimpke (Tectum Berlin), Vincent Engel, Simon Mayer
Post: Gal Yaron Mayersohn
Sound Recording: Nicola Lopez
Sound: Alexander Müll

Making Off https://www.instagram.com/p/BpPVTRBlRB8/

Thank you Anna Deilmann for fighting for/with me and Moritz Osthues for enabling me to do the first tests. Non of this would have happened!

Sound recordings of the moment of impact, a fraction of a second, dragged to 80 times its length.

'They say he was made from iron. They say he was not that big. They say he was 300.000 tons. They say he came quick. They say planet earth was trembling. They say 175 million tons of material was pushed. They say he created diamonds.'

'Man sagt, er bestand aus Eisen. Man sagt, er war nicht sehr gross. Man sagt, er wog 300.000 Ton-nen. Man sagt, er kam schnell. Man sagt, die Erde hat gezittert. Man sagt, 175 Millionen Tonnen Material wurden verdrängt. Man sagt, durch ihn sind Diamanten entstanden.'

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