Die Betrunkenen, 2023
7 verformte Glasflaschen Maße variabel
Der Anblick leerer, weggeworfener Flaschen als stille Zeugen im Stadtraum, am Straßenrand, an Bushaltestellen oder auf Spielplätzen begegnet den Besucher*innen auch im Ausstellungsraum. Anders als gewöhnlich sind die dargestellten Flaschen nicht zufällig und teilnahmslos auf dem Boden hinterlassen; die sechs leeren Glasflaschen ohne Logo unterscheiden sich durch ihre Verformungen und Anordnung von handelsüblichen Flaschen im urbanen Raum. Einige liegen – erschöpft – auf dem Boden, andere verhalten sich zu- und untereinander, als seien sie selbst die Betrunkenen, wodurch sich eine erzählerische Komponente entfaltet und sich scheinbar menschenähnliche Züge erahnen lassen.
Für die kulturell geprägten ‚objects trouvés‘, Die Betrunkenen, vollführt der Künstler kontrollierte Zufalls-Zerstörungen, aus denen ein humorvolles Gesamtbild konstruiert wird. In der Überschau evoziert der ästhetische Vandalismus Irritation, hinterfragt Sehgewohnheiten und schenkt einer im Stadtraum alltägliche Nebensächlichkeit eine Bühne, indem er sie ad absurdum führt.